Exkursion Permakultur

Einige interessierte LehrerInnen des b[r]g Enns nutzten am 6.7.2021 die Möglichkeit im Privatgarten von Richard Mahringer in Enns ihr Wissen zum Thema Permakultur, Kompostieren und Obstbaumveredelung zu erweitern.
Der Begriff Permakultur setzt sich aus dem Englischen „permanent“ und „agriculture“ zusammen und bedeutet nachhaltige Land- oder Bodennutzung. Vielfalt und Artenreichtum stehen dabei an vorderster Stelle. Richard Mahringer zeigt in seinem Garten auf, dass auch ohne invasive Eingriffe wie Pflanzenschutzmittel etc. eine ertragreiche Ernte möglich ist.
Auf Schritt und Tritt konnten wir uns davon überzeugen, dass dieses Prinzip der Landbewirtschaftung ein Erfolgsmodell ist. Im Garten der Familie Mahringer wachsen Artischocken und Grünkohl, Kürbisse und Mehlbeeren, Minikiwis und Sezuanpfeffer nebeneinander. Unzählige Obstbäume stehen in Reihen auf dem Grundstück, dazwischen grasen die Hühner und beseitigen dort unerwünschte Schädlinge. Zwei Laufenten sorgen dafür, dass die Schnecken nicht die Oberhand gewinnen. Eine dicke Mulchschicht auf den Gemüsebeeten bietet Schutz vor Unkraut und Trockenheit. Auf runden Komposthaufen gedeihen Basilikum, Shisho, neuseeländischer Spinat und verschiedenste Chilisorten. Neben dem neuerbauten Tomatenhaus stehen junge Obstbäume im Topf, typische Bienenweiden, Sonnenblumen und Himbeersträucher. Eine riesige Brombeere klettert das Gerüst hoch, welches die Regenwasserbehälter trägt. Drei Feigen und eine Kupfer-Felsenbirne, deren Früchte durch einen leichten Marzipangeschmack bestechen, ragen imposant über den hinteren Teil des Gartens.
Sehr interessant war auch der Teil des Vortrags, in dem Richard Mahringer auf die Veredelung bei Obstbäumen einging. Er erklärte, dass die Unterlage den Wuchs des Baumes vorgibt, aber auch noch andere Zwecke erfüllen kann. So bietet z.B. Weißdorn als Unterlage Schutz vor dem Fraß durch Wildtiere. Mahringers Ziel ist u.a. auch die Erhaltung alter Obstsorten, weswegen er mittlerweile auch schon über 200 verschiedenen Apfel- und Birnensorten gesammelt hat. Veredelungskurse hält er auf dem Krameterhof im Lungau ab, den der österreichische Permakultur-Pionier Sepp Holzer gegründet hat.
Insgesamt war es ein lehrreicher Nachmittag im „essbaren Garten“, der imposant aufgezeigt hat, dass Permakultur die Balance zwischen Mensch und Natur in den Blickpunkt rückt und aufgrund ihrer Nachhaltigkeit sicherlich eine zukunftsträchtige Alternative zur gängigen Agrarwirtschaft darstellt.