Besuch im Kepler Universitätsklinikum

Am 14. und 15. Jänner 2019 besuchten die beiden Gruppen des WPG PuP den Neuromed Campus des Kepler Universitätsklinikums (ehemals Landesnervenklinik Wagner-Jauregg).
Ein Krankenpfleger erzählte uns zunächst im Eingangsbereich die bewegte Geschichte des Gebäudes. Danach führte er uns auf eine (offene) psychiatrische Abteilung, wo uns eine Krankenschwester vom Alltag auf ihrer Station erzählte. Überraschenderweise durften wir auch das Zimmer eines Patienten besichtigen, der von unserem Besuch gehört hatte und sich schon auf uns freute. Von unserem Pfleger und einer klinischen Psychologin erfuhren wir viel Wissenswertes über den Alltag auf einer psychiatrischen Station, vor allem einiges darüber, wie die Patienten im Kepler Uniklinikum dabei unterstützt werden, ihre Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zum Abschluss durften wir auch ein Fixierbett begutachten (und ausprobieren).
Vieles haben wir an diesen beiden Nachmittagen gelernt: so etwa, dass Krankheiten wie vor allem die Depression, aber auch Schizophrenie oder Angststörungen besonders häufig sind; dass der Pflegeberuf (zumindest laut Angaben unseres Pflegers) durchaus Auswirkungen auf das Privatleben hat; dass im Kepler Uniklinikum – wenn auch sehr selten – Selbstmordversuche vorkommen; dass auch Tanzen als Therapie eingesetzt wird; dass eine Einweisung gegen den Willen eines Patienten nur unter besonderen Umständen erlaubt ist (nämlich wenn eine psychische Krankheit vorliegt, eine Selbst- oder Fremdgefährdung besteht und es sonst keine Möglichkeit zur Deeskalation der Situation mehr gibt), eine solche nur von einem Arzt veranlasst werden darf und im Nachhinein auch immer durch einen Richter auf Rechtmäßigkeit geprüft wird; und noch vieles mehr.
Was haben sich die Schülerinnen und Schüler des WPG PuP von dieser Exkursion mitgenommen? Neben den vielen Informationen ist es vor allem die vielleicht unerwartete Erfahrung, dass es sich bei der psychiatrischen Abteilung des Kepler Uniklinikums um eine „ganz gewöhnliche Abteilung eines Krankenhauses“ handelt und dass es „völlig okay ist, wenn man Patient dieses Krankenhauses ist“ („man also nicht geisteskrank sein muss“, wenn man aufgenommen wird).
Insgesamt war es ein sehr informativer und lehrreicher Ausflug.